Frankreich: Beteiligung bleibt hoch bei viertem Protestsamstag für "gelbe Warnwesten"

Beteiligung bleibt hoch bei viertem Protestsamstag für "gelbe Warnwesten"

In Frankreich haben zum vierten Samstag in Folge die sogenannten gelben Warnwesten landesweit protestiert, sowohl zentral in Paris als auch in anderen Regionen. Laut den Behörden beteiligten sich dieses Mal rund 140.000 Menschen landesweit an den Protesten, genauso wie vergangene Woche.

Es kam wieder zu Sachschäden und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Behörden hatten ihre Strategie geändert, besonders in Paris. Die Polizei liess dieses Mal die Protestierenden erst nach Kontrollen auf den Champs-Elysées ein. Sie beschlagnahm dabei zum einen Gegenstände, die als Waffe oder als Wurfmaterial verwendet werden könnten. Zum anderen beschlagnahm sie auch Gegenstände, die zum eigenen Schutz verwendet werden könne, etwa Motorradhanschuhe und Atemschutzmasken. Landesweit waren knapp 90.000 BeamtInnen im Einsatz, also eine Beamtin für ein bis zwei Protestierende.

Die Polizei nahm im Laufe des Samstags mehr als 2.000 Menschen fest, die meisten davon bei den Vorab-Kontrollen in Paris. Rund 90 Prozent der festgenommenen Menschen wurden anschliessend in Gewahrsam genommen.

Verletzt wurden auch dieses Mal mehrere hundert Personen bei Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Polizei. Ein Protestierender verlor eine Hand, als er eine Granate zurückwerfen wollten, die die Polizei zu seinen Füssen geworfen hatte. Es handelte sich wohl um eine Art explosiver Tränengasgranate. In Europa darf lediglich die französische Polizei solche Granate verwenden.

Heute Abend soll Präsident Macron konkrete Sofortmassnahmen in einer Rede an die Nation im französischen Fernsehen vorstellen, in Reaktion auf den Protest. Darüber tauscht er sich heute Morgen bereits mit den Gewerkschaften und Arbeitgeberinnenverbände aus.

(mc)