Antiziganismus bei den NSU-Ermittlungen: Der NSU, ein Wattestäbchen und jede Menge struktureller Rassismus

Der NSU, ein Wattestäbchen und jede Menge struktureller Rassismus

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Quelle: 
nsuprozess.net

Die Freiburger Kulturanthropologin Anna Lipphardt hat sich vor allem mit den Vorgängen um die Ermordung einer Polizistin und beinahe Ermordung ihres Kollegen in Heilbronn beschäftigt. Ein Zufall und jede Menge offenbar stelbstverständlicher Vorurteile führte die Ermittler auf die Spur einer ominösen Mörderin, die einem osteuropäischen Roma Milieu zugerechnet wurde. Entlang dieser Vorurteile wurde ermittelt und wurden DNA-Proben von 3000 Frauen gesammelt. Einerseits soll dies eine ganz normale Fahndung, wenn auch aufgrund eines reinen Versehens gewesen sein, andererseits bekommt die Forscherin keinen Einblick in die Ermittlungsakten, um das Vorgehen der Behörden zu untersuchen. Die Konsequenz aus dem NSU-Komplex sollte mehr Recht auf Akteneinsicht für WissenschaftlerInnen, Untersuchungsausschüsse und JournalistInnen sein. Außerdem fordert sie, schon in der Schule über Rassismus und Diskriminierung aufzuklären und das nicht nur an bereits historischen Beispielen.