Deutschland lässt kommende Woche 50 Minderjährige aus griechischen Lagern einreise

Deutschland lässt kommende Woche 50 Minderjährige aus griechischen Lagern einreise

Kommende Woche sollen 50 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus den griechischen Lagern nach Deutschland eingeflogen werden. Das teilte das Bundesinnenministerium am gestrigen Dienstag mit. Ursprünglich hatte die Bundesregierung zugesagt, 1000 bis 1500 Kinder und Jugendliche aufzunehmen. Konkret soll es dabei um schwer erkrankte Kinder gehen und um unbegleitete Kinder unter 14 Jahren. Wann genau weitere Menschen ausgeflogen werden, ist derzeit unklar.

Der Koalitionsbeschluss zur Aufnahme fiel bereits Anfang März, als absehbar war, dass die Lager auf den griechischen Ägäis-Inseln von einem Covid-19-Ausbruch besonders katastrophal betroffen sein würden. Zwischen dem Beschluss und dem Beginn der Aufnahme verwies die Bundesregierung wiederholt auf die Verantwortung der EU. Auch andere EU-Mitgliedsstaaten werden voraussichtlich in den nächsten Wochen einen kleinen Teil der besonders bedrohten Kinder und Jugendlichen übernehmen.

Die Lager in Griechenland sind seit Jahren völlig überfüllt, ein angemessener Schutz vor einer Infektion ist unter diesen Bedingungen nicht möglich. Menschenrechtsorganisationen fordern deshalb die vollständige Evakuierung der Lager.