No Comment: Dietenbach – Brutale Faktenschaffen gegen den Klimaschutzwald. Auch mit unverhohlen Lügen?! Bürgerentscheid über Trassenführung noch möglich

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Dietenbach – Brutale Faktenschaffen gegen den Klimaschutzwald. Auch mit unverhohlen Lügen?! Bürgerentscheid über Trassenführung noch möglich

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Blick auf geschlagene Rodungstrasse im Langenmattenwald- Im Hintergrund Hochhaus in Wendschleife
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kmm/RDL2024

Als am Samstag, den 7.Dezember 2024 ab ca 8 Uhr morgens mit Polizeibedeckung die schweren Gerätschaften von Baum-Vollerntern, Baggern Holzschnitzel-Container LKW in das Dietenbach-Gelände einrückten, begann Ihr Rodungsprozess in Verlängerung der Carl von Ossietzky Str..
Eine ca 25 m Breite Schneise parallel zum existenten aspaltierten Rad- und Fußweg wurde im Eiltempo geschaffen und freigemacht. Wie geschaffen für einen künftige ÖPNV Anschluss des neuen Stadtteils mit Fuß-Radweg von der Mitte des Rieselfeldes bis zur Mitte des neuen Stadtteil,. So wie ursprünglich auch im Rahmenplanern konzipiert (s.a. Bild).
Doch die auftraggebende Stadt beschränkte sich nicht auf diese Rodungen. Ab neun füllten sich Polizeifahrzeuge auch mit Karlsruher, Ulmer und Offenburger in der Bollerstaudenstr. Und auch in deren Seitenstrassen.
Um 9 Uhr 30 ca. marschierten BFE Trupps dann an verschiedenen Seiten von Süden kommend über die Mundenhofer str. in den Wald kesselten erst die Mahnwache am Heuweg und rückten auf die Baumhäuser und Lager der Baumaktivistinnen vor.
Danach rückten Polizeikräfte ab ca 10 Uhr vom Mundenhof kommend mit einem Hubradler und andern Lastwagen plus Rettungs- und Mannschaftswagen nach, um bis auf die Höhe des Heuwegs Absperrungen anzulegen.
Parallel lief über die bis zum Radweg in Verlängerung der Carl-von Ossietzky Str. gesicherte, asphaltierte Strecke nördlich des SportVorOrt -Geländes nicht nur die Rodungs- Zu- wie Abfuhr entlang des Radweges, sondern es begann die Zuführung zusätzlich schweren Geräte an das Herz des Langenmattenwaldes. Hier war in gerader Verlängerung bis zum tiefsten Waldteil des Langenmattenwäldchens vor Wochenfrist eine Behelfsstrecke aufgeschottert worden . Auf dieser wurden Baum-Vollernter, Heckselmaschine, Bagger u.a. Gerät zugeführt.
Das Zerstörungswerk an diesem zentralen Teil des Klimaschutz und Habitatwaldes konnte nun vollumfänglich beginnen und wurde bis 20 Uhr am Samstag auch fortgesetzt. [Die Rodung entlang des Radweges von der Carl-Ossietzky Str. war bereits gegen Mittag beendet] Nach der Ruhe des Sonntags dröhnten die Buchen und Eichen Häxler am Montag unter Polizeischutz erneut.

Rechtfertigung der Stadt
Um 11: 29 am Samstag publiziert die Stadt eine Pressemitteilung. Darin heißt es u.a. zur Notwendigkeit des Rodungsvorgehens:
Grund der Baumfällungen sind erforderliche Erschließungsarbeiten für den neuen Stadtteil – dazu gehören unter anderem die Verlegung der überregionalen durch das Gebiet verlaufende Erdgashochdruckleitung sowie die neue Straßenbahntrasse, aber auch für Teile des Sport- undSchulcampus müssen Bäume weichen.

 

An diesen Begründungen ist so gut wie alles falsch:
* Verlegung überregionaler Erdgasleitung.
Die Verlegearbeiten sind längst entlang der Tel-Aviv-Jaffo-Alleee und dann auf der Strecke des Asphaltweges nördlich des SVO -Geländes bis zum Langenmattenwald erfolgt. Diese Neutrasse wären problemlos anschliessbar ohne weitere Waldinanspruchnahme.
Die Leitung kreuzt nämlich unter dem Kickplatz des Kinder – und Jugendtreffs die alte Leitung, die bereits durch den Langenmattenwald östlich des Radwegs in einer 12m Schneise geführt wird. Hier wäre ein Anschluß an die alte Trasse möglich. [Die existente Gasleitung liegt unter dem Grünstreifen von Carl von Ossitzky Str. bis Bollerstaudengraben parallel zu Mundenhoferstr und Fussweg am Rieselfeld um dann südlich neben dem Bollerstaudengraben zu verlaufen]
* Die einst behauptete Enge des Strassenraumes Mundenhoferstr. für nötige Leitungen und deshalb der Entfernung der Fern-Gashochdruckleitung alt entspricht spätestens seit dem Zuschlag der Wärmeversorgung des neuen Stadtteils an die Badenova nicht mehr den Tatsachen. Statt einen Fernwärmeanschluss vom Heizwerk Weingarten wird die Stadtteil Dietenbach Heizzentrale Mundenhof jetzt mit Fernwärme aus dem Industriegebiet Nord beschickt. Nach der fertiggestellten Querung des Neubaugebiet Zinklern über die Dreisam steht jetzt baulich die Kreuzung des Zubringer Mitte an. Die Leitungenquerschnitte von den Grundwasserbrunnen zur Abwärmenutzung in der Heizzentrale können in der Aufnahme halbiert werden, weil nur 13 statt 28 EntnahmeBrunnen gebaut werden . Die Frischwasserleitung wie die Stromleitungen für den Stadtteil liegen bereits unter der Mundenhoferstr.


Stadtbahntrasse für den neuen Stadtteil
Am krassesten ist jedoch der Bluff mit der Erschliessung des neuen Stadtteils für die Stadtbahnlinie 5 . Sie soll die rabiatesten Rodungen im geschlossenen Klimaschutz-Waldgebiet für die Hitzespots Rieselfeld Mitte und Dietenbach Mitte sowie die ersatzlose Zerstörung von zahllosen Habitaten von 14 geschützten Tierarten rechtfertigen.
Tatsache bleibt: der Bebauungsplan der Stadtbahntrasse für die auch Inanspruchnahme auch des Naturschutzgebiet Rieselfeld Trasse ist vom Freiburger Rat bisher nicht aufgestellt. (Plan Februar 2025)
Stattdessen hat der Gemeinderat am 21.Oktober 24 beschlossen, den frühesten Baubeginn auf das 1. Quartal 2027 zu verschieben! Bis dahin soll weiter geplant werden!
Mit der Rodung in Verlängerung der Carl-von Ossietzky- Str. wird für jeden Menschen in der Stadt aber überdeutlich, dass diese Trasse, die die Stadtteil Mitte Rieselfeld mit der Stadtteilmitte Dietenbach direkt verbindet [und von den Rahmenplanern auch vorgeschlagen war] in jeder Hinsicht vorteilhafter für die Menschen im alten wie neuen Stadtteil wäre!

Was bleibt?
Die Verwüstungen im Klimaschutz- und Habitatswald sind Fakt. Noch ist allerdings eine gezielte Neuaufforstung möglich. Die Frage hängt an der Trasse der Stadtbahn und ihrer Führung
Bollerstaudengraben von der Endhaltestelle Rieselfeld oder von Maria-von Rudloff -Platz via Carl-von Ossietzky Str zur Stadtteilmitte Dietenbach.

Den politischen Raum neu öffnen

Die Verwaltungs-Projektgruppe Dietenbach hat in der Vergangenheit die geheim tagende gemeinderätliche Arbeitsgruppe GRAG Dietenbach in Engst-Führung mit Pseudo-Argumenten (Wasserstoff-Energiezentrale/zu enge Leitungsquerschnitte usw.) die politische Entlastung für die Kopfabschaltung und Immunisierung gegen bessere Argumente als ihren Hilfstrupp organisiert. Die BASTA-Mentalität des Baubürgermeisters hat alles noch verstärkt
Die Gemeindeordnung sieht aber einen Weg, eine Möglichkeit vor, die Entscheidung in die Hände der Bürger*innen zurück zu verlegen.
Ein Bürgerentscheid über die Trassenführung der Stadtbahn zur Erschliessung des neuen Stadtteils!

4.500 Freiburgerinnen hatten an den OB Martin Horn eine Unterschriftensammlung zum Maximal Schutz des Langenmattenwaldes überreicht. In bekannt arroganter Manier diffamierte dieser die Initianten als „Stadtteil-Gegner“.

Wenn die Kraft reicht, wäre dies jetzt der Weg einen Stopp vor dem Baubeginn 2027 für die Maximalschadens-Trasse zu setzen!

Wie hieß es einst? Verwandelt Eure Wut in Energie!

 

Michael Menzel
Anlage GR 21.10.2024