Eine Familie mit 5 Kindern soll wgen Eigenbedarfs bis zum 26. Juni ihre Wohnung in der Ferdinand-Weiß-Straße verlassen. Anderenfalls droht am Tag darauf schon die Zwangsräumung. Die Kündigung kam bereits 2015, doch die frühzeitig alarmierte Stadtverwaltung hat der Familie bis heute keine Ersatzwohnung anbieten können - obwohl die Familie sich zu allerhand Kompromissen bereit erklärte, um die Suche zu erleichtern. Im Mai wandte sie sich auch in einem Brief an Sozialbürgermeister Kirchbach. Lediglich Plätze im Obdachlosenwohnheim stehen in Aussicht. Das belastet nicht nur die Kinder - und ihre Schulleistungen -, sondern bedroht auch die Gesundheit des Familienvaters, der nieren- und herzkrank ist und zudem an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet.
Auf RDL-Nachfrage bestätigte der Pressesprecher der Stadt, Toni Klein, am 16. Juni, dass die Stadt der Familie bisher keine Wohnung zur Verfügung stellen könne. Sie würden voraussichtlich im Obdachlosenwohnheim für Familien in der Bötzingerstraße untergebracht. Beim Abarbeiten der Notfallkartei würden zeitlich dringenden Räumungsfällen wie diesem keine Priorität gegenüber anderen Bedarfen eingeräumt.
Der Familie bleibt bis zum 26. Zeit auszuziehen. Wer eine Wohnung ab drei Zimmern anbieten kann, kann sich gerne bei Radio Dreyeckland (info[at]rdl.de) melden - wir leiten das Angebot an die Familie weiter.
Auch die Stadt hätte noch bis zum 26. Juni Zeit, doch noch eine Wohnung - oder zwei kleine Wohnungen - zur Verfügung zu stellen. Leerstand gibt es auch bei der Stadtbau, die eben mal ein Hochhaus voll Menschen umquartieren kann wie im Binzengrün geschehen.
Wir haben die Familie besucht und ein Interview mit der ältesten Tochter geführt.