FBI vermutet russische Hacker hinter Katar-Krise

FBI vermutet russische Hacker hinter Katar-Krise

Nach einem Bericht des Nachrichtensenders CNN vermuten Spezialisten des FBI Hacker aus Russland hinter der Krise zwischen Katar und einer Reihe sunnitisch-muslimischer Staaten. Auslöser der Krise waren iran-freundliche Äußerungen der Führung des Emirates in den offiziellen Medien. Darauf brach der Rivale Irans am Persischen Golf Saudi Arabien die diplomatischen Beziehungen zu Katar ab. Dem folgten eine Reihe weiterer Staaten, insbesondere Ägypten und Katars Nachbarn am Golf, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Inselstaat Bahrain (bach-rein). Zugleich wurden auch See- und Luftverbindungen gekappt und der Qatar Airways Überflugrechte verweigert. Zusätzlich zu den Äußerungen über Iran, die den unmittelbaren Auslöser der Krise bildeten warfen insbesondere Saudi Arabien und Ägypten Katar die Unterstützung von Terrorismus vor.

Das Außenministerium Katars behauptete hingegen, es habe die kritisierten Äußerungen nie gegeben, Hacker hätten sie über die Medien verbreitet. Diese Version wird nun durch den Bericht auf CNN gestützt.

Der Bericht könnte auch den US-Präsidenten Donald Trump in Erklärungsnot bringen. Auf Twitter hatte Trump das Vorgehen gegen Katar als Erfolg seiner Reise nach Saudi Arabien verkauft. Dabei hatte er offenbar nicht bedacht, dass auch Katar für die USA strategisch wichtig ist. Die US-Streitkräfte unterhalten einen großen Stützpunkt auf Katar. As Land verfügt über die drittgrößten Erdgasreserven der Welt nach Russland und Iran. Von einer Destabilisierung Qatars würde Russland strategisch profitieren und eventuell auch russische Firmen wegen steigender Gaspreise. Das muss natürlich noch nicht bedeuten, dass der russische Staat oder russische Firmen tatsächlich einen Hackerangriff gegen Katar gestartet haben.

Andererseits ist kaum zu erwarten, dass nun Saudi Arabien und seine Verbündete sich bei Katar entschuldigen und die Blockade sofort aufheben. Die Spannungen mit Katar unter anderem wegen der Unterstützung der Muslimbruderschaft in Ägypten sind bereits älter. Außerdem wäre das Eingeständnis, lediglich aufgrund von gefaketen Nachrichten eine Krise ausgelöst zu haben, nicht nur für Trump, sondern auch für den saudischen König Salman, doch recht peinlich.