Am 9. November fand in Freiburg wieder die traditionelle Gedenkveranstaltung auf dem Platz der Alten Synagoge, direkt am ehemaligen Standort der 1938 von der SS zerstörten Synagoge, statt. Dieses Jahr war die Aktualität des Gedenkens an antisemitische Gewalt noch offenkundiger als in den Jahren zuvor, denn der Anschlag von Halle und auch der antisemitische Angriff in einem Freiburger Fitnessstudio am 5. November sind noch frisch im Gedächtnis. Darauf bezog sich auch Michael Philippi von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in seiner Begrüßungsansprache. 6:42 Später sprach u.a. der Betroffene des antisemitischen Angriffs im Fitnessstudio. Er legte dar, dass schlimmer als der Angriff selbst die (Nicht-)Reaktionen darauf gewesen seien: Zum einen habe das Hauptinteresse, wenn er später danach gefragt worden sei, oftmals ausgerechnet darauf gelegen, welcher Nationalität der Angreifer angehöre. Zum anderen zeigte er sich betroffen davon, dass ihm bei dem Angriff selbst von allen Anwesenden nur ein einziger, älterer Mann zu Hilfe gekommen sei.