Rettungsschiff "Aquarius": Gerettete Migranten sollen in Malta andocken und auf vier EU-Mitgliedstaaten verteilt werden

Gerettete Migranten sollen in Malta andocken und auf vier EU-Mitgliedstaaten verteilt werden

Die maltesische Regierung wird vorübergehend die knapp 60 Migrantinnen an Land lassen, die momentan an Bord der "Aquarius 2" verharren. Zu diesem Zweck sollen die Migranten zunächst in internationalen Gewässern von der "Aquarius" auf ein maltesisches Schiff übergehen, das sie nach Malta bringen wird.

Anschliessend soll die "Aquarius" zum französischen Hafen von Marseille fahren. Die Migrantinnen sollen ihrerseits auf vier EU-Mitgliedstaaten verteilt werden, die sich dazu bereit erklärt haben. Dazu zählen Frankreich, Deutschland, Spanien und Portugal.

Die Nichtregierungsorganisationen "Ärzte ohne Grenzen" und "SOS Méditerranée", denen die "Aquarius" gehört, hatten die knapp 60 Migrantinnen vergangene Woche vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. Die "Aquarius" hat seit Anfang der Woche keine Flagge mehr und darf damit nicht mehr in Häfen andocken, weil Panama ihr die Erlaubnis entzogen hat, weiter unter dessen Flagge zu fahren. Die Regierung Panamas erklärte diese Entscheidung damit, sie sei dazu aufgefordert worden und habe keine Wahl. Es wird vermutet, dass die italienische Regierung Panama unter Druck gesetzt hatte.

Das Rettungsschiff "Aquarius" ist eines der zwei letzten Schiffe von Nichtregierungsorganisationen, die noch im Mittelmeer Seenotrettungseinsätze fahren können. Es ist vor allem das letzte Schiff von Nichtregierungsorganisationen, das vor der libyschen Küste Menschen aus Seenot rettet. Die Rettungsschiffe von anderen Nichtregierungsorganisationen wie "Jugend rettet" und "Seawatch" dürfen europäische Häfen nicht mehr verlassen, weil ihnen die Behörden Mängel bei der Registrierung oder Zusammenarbeit mit Schleppern unterstellen.

(mc)