Radio Bleiberecht: LEA Watch über die Situation in der Lörracher Str. 6

LEA Watch über die Situation in der Lörracher Str. 6

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4 Wochen nach Einrichtung der weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in Deutschland. Geschäfte öffnen wieder, Abschlussklassen werden zeitnah in die Schule zurückkehren und auch sonst scheint die verortnete Blaupause solangsam weniger zu werden für die meisten von uns. Mit erhöhten Hygienevorschriften klar, aber der Alltag kommt. Nur in den Erstaufnahmelagern für Flüchtlinge, kann Deutschlandweit nicht die Rede sein von Normalisierung und Entspannung. In Bremen beispielsweise demonstrieren die Geflüchteten der Erstaufnahmeeinrichtung an der Lindenstraße seit Wochen mit einer breiten Unterstützung aus der Bremer Gesellschaft für die Schließung des Lagers. In Thüringen wurde direkt bei Ausbruch der Pandemie ein Lager mit 500 Bewohnern unter polizeilich durchgesetzte Quarantäne gesetzt und aktuell ist der massive Ausbruch des Corona Virus in der LEA Ellwangen bundesweit in den Medien im Gespräch. Mehr als die Hälfte der 500 Bewohnerinnen ist an Corona erkrankt, die Schutzmöglichkeiten für die Bewohnerinnen nicht ausreichend.

Die Aktivisten von Refugees4Refugees beobachtet und veröffentlicht seit Wochen die miese Zustände vor Ort „Im ganzen Lager existiert keine Trennung von positiv und negativ Getesteten. Sie begegnen sich im Freien, bei der Arbeit (zum Beispiel in der Küche), in den Gebäuden und in den Zimmern. Toiletten und Waschräume müssen sie gemeinsam benutzen. Die Geflüchteten, mit denen wir gesprochen haben, können die Behauptung des Regierungspräsidiums Stuttgart, Infizierte seien in eigenen Gebäuden untergebracht, nicht bestätigen.“ Die zuständige Behörde (RP Stuttgart) scheint überfordert und unwillig eine Auflösung des Lagers angesichts der Situation in Betracht zu ziehen.

In Freiburg wurde seit Ausbruch der Epedemie zwar die Belegung im Lager in der Lörracherstraße reduziert, ca 100 Leute leben dort aber weiterhin. Wie die zuständigen Behörden eine Verlauf wie in Ellwangen ausschließen wollen, wird weder mit den Bewohnerinnen noch mit der Öffentlichkeit geteilt. Die Gruppe LEA Watch aus Freiburg beobachtet das Handling der Lagerleitung, ist mit den Bewohner_innen des Lagers teilweise telefonisch im Austausch und erzählte uns wie der aktuelle Stand ist.