Malta soll Flüchtlinge aus eigener Rettungszone der libyschen Küstenwache überlassen haben

Malta soll Flüchtlinge aus eigener Rettungszone der libyschen Küstenwache überlassen haben

Die Hilfsorganisation Alarmphone erhebt schwere Vorwürfe gegen maltesische Behörden. Alarmphone hatte am 18. Oktober die maltesische Rettungsleitstelle über ein Flüchtlingsboot informiert, dass sich innerhalb der maltesischen Seenotrettungszone in Gefahr befinde. An Bord befanden sich 50 Flüchtlinge, darunter 10 Frauen und 5 Kinder. Stundenlang geschah nichts. Dann erfuhr Alarmphone auf Anfrage von der Leitstelle, dass ein Boot der libyschen Küstenwache die Flüchtlinge aufgenommen habe. Sie wurden anscheinend nach Libyen zurückgebracht. Dort werden Flüchtlinge häufig gefoltert, um von ihren Angehörigen Geld zu erpressen. In der eigenen Seenotrettungszone ist Malta dafür zuständig, Menschen in Seenot zu retten oder ihre Rettung zu organisieren. Die Rückführung in ein Land, in dem die Betroffenen schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, widerspricht aber Europäischen Menschenrechtskonvention. Alarmphone kann den Vorgang durch Mitschnitte von Telefongesprächen mit der Leitstelle belegen.