Mit Performance, Reden und Musik: Mehrere Hundert Menschen bei Solidaritätskundgebung mit den Protesten im Iran in Freiburg

Mehrere Hundert Menschen bei Solidaritätskundgebung mit den Protesten im Iran in Freiburg

Symbolischer Protest gegen die blutige Unterdrückung der Proteste im Iran

Mehre Menschen mit übergezogenen weißen und blutverschmierten Hemden liegen auf dem Boden. Kerzen, Schilder mit Gesichtern und namen sind verteilt. Rechts steht eine Person mit weiß bemaltem Gesicht und schwarzer Kleidung an einem Strick.
Symbolischer Protest in Freiburg gegen die blutige Unterdrückung im Iran.
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JR Photography / RDL

Seit Mitte September, seit Jina Mahsa Amini zuerst von der iranischen sogenannten Sittenpolizei aus Angabe des Grunds ihren Hijab nicht 'richtig' getragen zu haben, verhaftet wird, ins Koma fällt und verstirbt, brechen die Proteste im Iran nicht mehr ab. Vielmehr haben sie sich zu einer landesweiten Revolution gegen das Mullah-Regime ausgeweitet. Während Teheran nach wie vor dementiert, dass ihr Tod auf Polizeigewalt zurückzuführen sei, sprechen Zeug*innen der Inhaftierung von der massiven Gewalt und Menschenrechtsorganisationen sowie die vielen Protestierenden von einem Mord durch das iranische Regime.

Während die Menschen im Iran seit nun 50 Tagen für Freiheit und gegen die Unterdrückung durch das islamistische patriarchale Herrschaftssystem kämpfen und sich dabei in Lebensgefahr begeben, treffen sie auf allumfassende Gewalt, Verhaftsungswellen sowie Sperren und Zensur von Internet und Medien. Die NGO Iran Human Rights, spricht von über 300 getöteten Menschen, von deutlich mehr wird ausgegangen (5. Oktober). Über 14.000 Menschen wurden zudem festgenommen. Vielen von ihnen droht nun unter Anklagepunkten wie „Feindschaft gegen Gott“ oder „Korrpution auf Erden“ die Todesstrafe, die als Mittel der politischen Unterdrückung dient.

Am vergangenenden Samstag rief der deutsch-iranische Kulturverein Freiburg unter dem Banner FRAUEN, LEBEN, FREIHEIT zu einer Protestkundgebung "für die Abschaffung des Terrorstaats friedlich auf den Straßen des Iran" auf den Platz der Alten Synagoge. Dem Aufruf folgten bis zu 300 Menschen.

Vor Ort werden Kerzen und Blumen auf dem Boden verteilt und vorbereitete Banner und Plakate angebracht. Iranische Flaggen ohne das islamische Hoheitszeichen sind zu sehen. Noch bevor die Reden gehalten werden, stellen Menschen mit weißen Gesichtern und rot getunkter Kleidung symbolisch die Geschehnisse im Iran dar: Die vielen ermordeten Protestierenden, Journalist*innen, Menschen der LGBTQIA+ Community, die Trauer der Angehörigen und die Gewalt des Staates, der mit Waffen droht. Anschließend werden Reden vom iranischen Kulturverein, sowie der Freiburger Linkspartei gehalten. Untermalt wird das inhaltliche Programm mit Musik, wie Bella Ciao, dem Song von Shervin Hajipour und die deutschsprachige Interpretation des Rappers Ben Salomo.

Rede des Deutsch-Iranischen Kulturvereins Freiburg: 5:26

Rede von der LINKE. Freiburg: 5:58

Persische Rede des Deutsch-Iranischen Kulturvereins Freiburg: 6:24

Englische Übersetzung der Rede: 4:15

 

Zusamenschnitt: 6:12