In Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Sankt Augustin ein Pilotprojekt zur Abschiebung für gescheitert erklärt. Das sogenannte „Rückführungszentrum“ für Geflüchtete ohne Bleibeperspektive sollte Abschiebungen in andere EU-Länder erleichtern.
In insgesamt drei Modellprojekten wollte die nordrhein-westfälische Landesregierung Geflüchtete konzentrieren, die wegen der Dublin-Regelung wieder in das EU-Land abgeschoben werden sollten, auf dem sie zuerst einen europäischen Boden betreten haben. In Sankt Augustin hieß das laut einer Sprecherin der Stadt, dass dort zweitweise 370 akut von Abschiebung bedrohte Männer gelebt hätten. Aus Angst vor der Abschiebung hätten sie sich teilweise nachts im Wald versteckt und sich in der Unterkunft betrunken. Zuvor, so die Sprecherin weiter, habe es mit den dort untergebrachten Familien keine Probleme gegeben.
Im Frühling gab es Proteste von Geflüchteten gegen die Zustände im Lager und die drohenden Abschiebungen. Die Betroffenen wurden meist unvermittelt nachts abgeholt.
Das bereits im Mai ausgelaufene Pilotprojekt war auch für die Landesbehörden kein Erfolg. Tatsächlich abgeschoben wurden nur 13 der insgesamt 370 Personen.