Interview mit Kirsten Achtelik zu ihrem Buch "Selbstbestimmte Norm": Selbstbestimmte Körper vs. behinderten-feindlicher Pränataldiagnostik

Selbstbestimmte Körper vs. behinderten-feindlicher Pränataldiagnostik

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Über die Auseinandersetzung mit Pränataldiagnostik und selektiven Abtreibungen kam die Journalistin und freie Autorin Kirsten Achtelik auf die Mobilisierung gegen die sogenannten "Lebensschützer" welche 2008 in Berlin begannen.
Sie beschäftigt sich in ihrem Buch "Selbstbestimmte Norm" mit einer politischen und historischen Auseinandersetzung mit der feministischen Forderung nach dem Recht auf Abtreibung. Kirsten sprach mit uns über den Kampf um Selbstbestimmung und gegen Normen und die Schnittpunkte zwischen der Inklusionsbewegung und feministischen Strömungen.
Zu Beginn des Interviews erklärt Achtelik den Praena-Test, Pränatal Diagnostik und ihre Kritik an diesen medizinischen Untersuchungen.

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Am 14.10 gibt sie eine Lesung aus ihrem Buch "Selbstbestimmte Norm" im Rahmen des Ladiy*fests Freiburg:

Vortrag/ Buchvorstellung mit Diskussion
„Selbstbestimmte Norm“ mit Kirsten Achtelik
Ort: S.U.S.I.-Café // Samstag, ab 16 Uhr (ca. 2 h)
>>> Offen für alle Geschlechter
Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung
Sollen Feministinnen jede Art von Abtreibung verteidigen? Können Entscheidungen überhaupt selbstbestimmt getroffen werden? Welche Art von Wissen entsteht durch pränatale Untersuchungen? Dienen sie der Vorsorge oder sind sie behindertenfeindlich?
Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potenzialen des feministischen Konzepts „Selbstbestimmung“ in Bezug auf Abtreibung aus. So mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte ein, die mit den zunehmenden Aktivitäten und Demonstrationen von „Lebensschützern“ wieder aufgeflammt sind.
Zugleich ist es ihr Anliegen, einer neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und Konflikte der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verständlich zu machen. Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klärenden Frage, wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann.