US-Justiz geht gegen Personen vor, die ein Bleichmittel zur Corona-Heilung verkaufen

US-Justiz geht gegen Personen vor, die ein Bleichmittel zur Corona-Heilung verkaufen

Die Staatsanwaltschaft von Florida hat ein Verfahren wegen Betrug und Verstoß gegen das Lebensmittel- und Medikamentenrecht gegen den US-Bürger Mark G. und seine drei Söhne eingeleitet. Die vier sollen seit geraumer Zeit ein angebliches Wundermittel unter dem Namen MMS, Miracle Mineral Solution vertreiben. Es enthält als Wirkstoff giftiges Chlordioxid, das sonst als Mittel zum Bleichen und Desinfizieren gebraucht wird. Bevor es die Covid-19 Epidemie gab, wurde MMS schon gegen zahlreiche Krankheiten empfohlen, wie Malaria, Ebola, Aids, Alzheimer und selbst gegen Autismus. In den USA wird Reklame für MMS unter anderem im Umfeld der Anhänger der Q-Anon-Verschwörungstheorie gemacht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Berichte darüber, dass Menschen nach Einnahme von MMS schwere Krankheitssymptome aufwiesen. Es soll auch mehrere Todesfälle gegeben haben. Um sein Geschäft zu befördern soll Mark G. nach Angaben der Washington Post sogar eine eigene Kirche gegründet haben, die "Genesis II Kirche der Gesundheit und Heilung". Beflügelt wurde das Geschäft auch durch umstrittene Äußerungen von Präsident Donald Trump, man solle mal untersuchen, ob man Bleichmittel nicht auch gegen Viren im Körper gebrauchen könnte. Das Geschäft mit MMS lief allerdings auch vor der Äußerung von Trump schon eine Weile rund.

 

In Deutschland und Nachbarländern wird MMS von dem Geistheiler Ali Erhan über seinen Internetshop verkauft. Obwohl auch hierzulande an der schädlichen Wirkung der Einnahme von MMS, bzw. Chlordioxid kein Zweifel besteht, fühlt sich im Bund-Länder-Gewirr keine Behörde dafür zuständig, gegen den Verkauf von MMS vorzugehen. Radio Dreyeckland hat über den Fall am 17. Juni 2020 ausführlich berichtet.