140 Menschen, darunter alleinerziehende Mutter mit 6 Kindern aus Freiburg, vom Baden-Airpark abgeschoben

140 Menschen, darunter alleinerziehende Mutter mit 6 Kindern aus Freiburg, vom Baden-Airpark abgeschoben

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Aus Freiburg abgeschobene Familie Ametovic
Aus Freiburg abgeschobene Familie Ametovic
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
freiburger-forum.net

Am Dienstag den 20. Januar wurden vom Baden-Airpark insgesamt 140 Personen nach Serbien und Mazedonien abgeschoben. 56 Betroffene kamen aus Baden-Württemberg, obwohl man noch im Dezember von einem informellen Abschiebestopp bis Ende März 2015 ausgegangen war. U.a. wurde eine Alleinerziehende Mutter mit ihren 6 ein- bis zehnjährigen Kindern aus Freiburg abgeschoben. Laut Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung sind alle Kinder kleinwüchsig. Dies sei Folge der Armut, die aus der strukturellen Diskriminierung von Roma in Serbien resultiere. Ein Kind ist geistig behindert, die Mutter ist an Hepatitis B erkrankt und gesundheitlich geschwächt. Die Familie, die in Freiburg zahlreiche Unterstützung erhalten hatte, wird nun wieder in einem Elendsviertel von Niš in Serbien wohnen. Eine ganz klare Gefährdung des Kindeswohls. Die Behauptung, besonders im Winter würde eine genaue Einzelfallprüfung vorgenommen, kann im Angesicht dieser Abschiebung nur als Farce bezeichnet werden. Selbst die Grüne Freiburger Gemeinderatsfraktion protestierte im Anschluss an die Abschiebung  und bezeichnete die Antwort des SPD geführten Innenministeriums auf die Forderung des Freiburger Gemeinderats nach einem Winterabschiebestopp, die am Tag der Abschiebung eintraf, als "stellenweise zynisch". Hier erklärte das Innenministerium: "Was die Situation in Serbien betrifft, hat sich Herr Minister Gall im Übrigen am 9. Dezember 2014 ein eigenes Bild vor Ort gemacht. Er hat dabei keine Erkenntnisse gewonnen, die im Ergebnis gegen Rückführungen in diesen sicheren Herkunftsstaat sprechen würden."

Blöd nur, dass es der grüne Ministerpräsident Kretschmann ist, der die Verantwortung für die Einstufung von Serbien, Mazedonienund und Bosnien-Herzegowina, als sichere Herkunftsstaaten trägt; für die Regelung, die nun immer wieder im Zuge von Abschiebungen angeführt wird. Hier gab es keinen Widerstand, sondern Zustimmung von den führenden Freiburger Grünen.

Aus Protest gegen die Abschiebung ruft u.a. das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung am heutigen Mittwoch um 18 Uhr zu einer Tag X+1 Kundgebung auf.