Altersfeststellung ist strafbare Körperverletzung: Behördlicher Umgang mit Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen in Freiburg

Altersfeststellung ist strafbare Körperverletzung: Behördlicher Umgang mit Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen in Freiburg

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind besonders schutzbedürftig und werden daher auch anders behandelt als Erwachsene. Aber dementsprechend bequem ist es für Behörden, wenn sie möglichst viele für volljährig erklären können. In Freiburg wird die umstrittene Methode der medizinischen Altersfestsetzung benutzt. Dies geschieht teilweise selbst dann, wenn die Betroffenen Papiere wie z.B. eine Geburtsurkunde vorweisen oder beschaffen können. Und vor allem, obwohl Methoden der Altersfestsetzung unverlässlich und gesundheitsschädigend sind. In einem Pressegespräch gemeinsam mit den Unabhängigen Listen informierten die Initiativen Medinetz und SAGA über die ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Argumente gegen die Altersfestsetzung. Sie fassten ihre Kritik anschließend im RDL-Interview noch einmal zusammen. 

Die Unabhängigen Listen hatten zum Umgang mit Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen eine Anfrage gestellt,auf die inzwischen eine Antwort von Bürgermeisterin Gerda Stucklik vorliegt. Irene Vogel von den Unabhängigen Frauen kritisierte im Pressegespräch zwei weitere Aspekte im Umgang der Freiburger Behörden mit den jungen Flüchtlingen: Die Vormundschaften werden fast ausschließlich vom Jugendamt übernommen, was zu Interessenkonflikten und Überlastung führe3:42, und es fehlt seit langem eine Anlaufstelle zur psychosozialen Beratung und Traumatherapie2:37.