Baden-Württemberg Schlusslicht bei der menschenwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen

Baden-Württemberg Schlusslicht bei der menschenwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen

Wer angesichts der aktuellen Debatte über Misshandlungen von Flüchtlingen in Nordrhein-Westfälischen Sammelunterkünften auf Baden-Württemberg schaut, stellt fest: Baden-Württemberg hat von allen 16 Bundesländern, mit 33,5 Prozent die niedrigste Wohnungsquote. Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz haben Wohnungsquoten von über 90 Prozent. Das Grün/Rot regierte Baden-Württemberg ist also bei der Unterbringung in Sammellagern Spitzenreiter. Trotzdem fokussiert man sich gerade offensichtlich nur auf die Errichtung weiterer Erstaufnahmelager, statt den Fokus auf die Suche nach dezentralen Unterbringungsmöglichkeiten zu legen. Pro Asyl fordert: „Asylsuchende und Geduldete müssen wie andere Gruppen in dieser Gesellschaft – nicht als Sondergruppe – im Fokus kommunaler Wohnungsplanungen stehen. “ Deshalb sollten in Ballungsräumen Sozialwohnungen neu gebaut werden, „sodass ein ge schütztes Marktsegment für Flüchtlinge und andere sozial schwache Bevölkerungsgruppen geschaffen werden kann.“

In Gemeinschaftsunterkünften leben Flüchtlinge vom Rest der Bevölkerung isoliert und sind so, wie nun wieder einmal deutlich wird, auch von einer menschenverachtenden Sonderbehandlung bedroht. Der nun durch die Misshandlungsfälle in den Fokus gerückte private Anbieter "European Homecare" betreibt in Baden-Württemberg im Auftrag des Regierungspräsdiums Karlsruhe Notunterkünfte in Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe. Auch die Leitung der geplanten Landeserstaufnahmestelle in einer ehemaligen Kaserne in Messstetten soll "European Homecare" übernehmen.

(FK)