Kritik an Arbeitszeit - und Tarifpolitik der IG Metall: "Eine Gewerkschaft, die sich auch als Interessensvertretung der Arbeitgeber versteht, ist keine Gewerkschaft mehr."

"Eine Gewerkschaft, die sich auch als Interessensvertretung der Arbeitgeber versteht, ist keine Gewerkschaft mehr."

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Plakat des DGB: Samstags gehört Vati mir, zum 1. Mai 1956
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© AdsD/6/PLKA006619; Urheber: Paul Reiff

Dass von sogenannten Arbeitgebern und Gewerkschaften geschlossene Tarifverträge gesetzliche Standards sogar noch unterlaufen können, ist spätestens seitdem die IG Metall es in der Metall- und Elektroindustrie erlaubt hat, dass Leiharbeiter künftig bis zu 48 Monate in einem Betrieb beschäftigt werden können, bekannt. Dass es sich hierbei um keinen Einzelfall handelt, zeigte sich kürzlich erneut. So sind laut Manteltarifvertrag für die bayrische Metallindustrie für BMW, Zeiten für Umkleiden und Waschen "keine Arbeitszeit".

Über die Tarifpolitik der IG Metall haben wir mit Dr. Rolf Geffken, Arbeits-, Wirtschaftsrechtler und Autor aus Hamburg gesprochen. Im Gespräch wird auch der offene Brief der Mitglieder des Tarifpolitischen Arbeitskreises der IG Metall Geschäftsstelle Jena-Saalfeld aufgegriffen. Sie erzürnt, dass die IG Metall auf die Forderung nach einer Angleichung der Arbeitszeit in Ost- und West verzichtet und erklären u.a: „Die letzte Bundestagswahl hat gezeigt, was passiert wenn Menschen sich abgehängt fühlen und kein Vertrauen mehr in die bestehenden Institutionen haben. Dieser Trend darf sich nicht in der IGM fortsetzen.“

Der Erfolg der AfD u.a. begründet in der Politik der IG Metall?