Geflüchtete protestieren in Köln gegen schlechte Unterbringung und werfen sog. Sicherheitsmitarbeiter schwere sexuelle Übergriffe vor

Geflüchtete protestieren in Köln gegen schlechte Unterbringung und werfen sog. Sicherheitsmitarbeiter schwere sexuelle Übergriffe vor

Laut einem anonynmen Bericht auf der Plattform Indymedia Linksunten demonstrierten Geflüchtete am gestrigen Mittwoch in Köln gegen die Zustände in der Flüchtlingsunterkunft der Turnhalle Westerwaldstrasse. Im Bericht werden offene Briefe von Flüchtlingen an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über die dortigen Zustände dokumentiert. In einem offenen Brief beklagen die Flüchtlinge den Mangel an Privatsphäre in der Turnhalle, in der hunderte Menschen ohne Abtrennungen untergebracht würden. Ebenfalls kritisiert wird der Mangel an Sauberkeit und an sanitären Einrichtungen. Die Flüchtlinge hungerten und würden mangelernährt, und ihnen würden medizinische Versorgung und dringende Operationen verweigert. Laut dem Brief würden Mitarbeitern des sogenannten Sicherheitsdiensts schwarz arbeiten und sich selbst als Mafia bezeichnen. Schliesslich kritisieren die Geflüchteten, dass bislang niemand in der Unterkunft einen Termin zur Erstanhörung erhalten habe. Mit Blick auf die sogenannte Sicherheitsfirma fordern die Flüchtlinge den sofortigen Abzug der "Mafiastrukturen" und der Verantwortlichen von Security und Management. In einem zweiten offenen Brief beschreiben geflüchtete Frauen zusätzlich sexuelle Übergriffe, die von den sogenannten Sicherheitsmitarbeitern und von ihnen eingeschleusten Drittpersonen begangen würden. Eine Gruppe von acht Männern der sogenannten Sicherheitsfirma und dessen Leiter würden Frauen unter allen Umständen filmen und Frauen zum Geschlechtsverkehr zwingen, unter anderem mit dem Versprechen, Wohnungen für sie zu organisieren. Nachts würden sie Drittmänner einschleusen und als Security bekleiden, die in Gruppe versuchen würden, Frauen zu vergewaltigen. Auch Minderjährige seien davon betroffen. Die Missbrauchsfälle wurde dem Management der Unterkunft offenbar bereits seit Wochen gemeldet, ohne dass dies Folgen hatte. Bei der sogenannten Sicherheitsfirma handele es sich anscheinend um die "Adlerwache". Die Stadt Köln und die Polizei kündigten an, "dezidiert" beziehungsweise "in grossen Umfang" über diese Vorwürfe ermitteln.