Istanbul: Anwälte festgenommener Polizisten beklagen schlechte Behandlung

Istanbul: Anwälte festgenommener Polizisten beklagen schlechte Behandlung

Die Anwälte von 49 Polizisten, die letzten Dienstag festgenommenen worden waren, erheben schwere Vorwürfe wegen der Behandlung ihrer Mandanten. Die Beamten würden weiter festgehalten, obwohl die Frist, in der Verdächtige ohne Haftbefehl festgehalten werden können, längst abgelaufen sei. Für zwei Personen vorgesehene Arrestzellen seien mit vier Personen belegt. Trotz Hochsommer sei in den Zellen die Heizung aufgedreht.

 

Den Polizisten wird vorgeworfen, im Auftrag der mit dem Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan verfeindeten Gülen-Sekte illegal gegen Mitglieder der Regierung ermittelt zu haben. Der Untersuchungsrichter Bekir Altun, der die Ermittlungen gegen die Polizisten führt, hat mittlerweile zugegeben, dass er selbst die Unterschrift für eine der Abhöraktionen geleistet hat, wegen der die Polizisten heute beschuldigt werden.

 

In dem noch immer nachglimmenden Machtkampf zwischen Erdogan und der Gülen-Sekte kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen. Hunderte angeblicher Putschisten kommen plötzlich frei und Polizisten, Staatsanwälte und Richter, gelten nun als die wahren Putschisten.