Frankreich: Kleine Proteste von SchülerInnen gegen Marine Le Pen und teilweise gegen Emmanuel Macron

Kleine Proteste von SchülerInnen gegen Marine Le Pen und teilweise gegen Emmanuel Macron

In Paris haben SchülerInnen am gestrigen Donnerstag gegen die Präsidentschaftskandidaten protestiert, die in der Stichwahl übrigbleiben. Laut der linksliberalen Tageszeitung "Le Monde" war die Bewegung allerdings geteilt. Manche protestierten gegen die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen. Andere wiederum protestierten sowohl gegen Marine Le Pen als auch gegen den wirtschaftsliberalen Kandidaten Emmanuel Macron.

Nach Angaben des Schulamts von Paris blockierten die Protestierenden zehn Gymnasien vollständig oder teilweise. In manchen Gymnasien entschieden sich SchülerInnen lieber für friedliche Sit-ins statt für Blockaden. Danach versammelten sich 500 GymnasiastInnen bei einer spontanen Demonstration unter dem Slogan: "Weder Faschismus noch Liberalismus". Sie folgten einem Aufruf von antifaschistischen und antikapitalistischen Bewegungen, dem sich keine der grössten SchülerInnengewerkschaften angeschlossen hatte. In den übrigen Regionen Frankreichs habe es laut Bildungsministerium nur seltene Mobilisierungen gegeben.

Die französischen Medien heben jedoch hervor, dass die Proteste gegen die Anwesenheit der rechtspopulistischen Kandidatin Marine Le Pen unvergleichbar kleiner sind als vor 15 Jahren. Damals hatte es ihr Vater Jean-Marie Le Pen überraschend bis in die Stichwahl geschafft. In den zwei Wochen vor der Stichwahl folgten massive Proteste gegen den rechtsextremen Front National.

(mc)