Calais: Konflikt zwischen Caritas und Stadtverwaltung um Duschkontainer für MigrantInnen

Konflikt zwischen Caritas und Stadtverwaltung um Duschkontainer für MigrantInnen

Im Streit zwischen der französischen Caritas und der Stadt Calais um Duschen für Migrantinnen hat der französische Menschenrechtsbeauftragte am gestrigen Donnerstag eine rasche Ermittlung versprochen. Die Caritas wollte Anfang Februar einen Duschcontainer für Migranten an ihrem Gebäude in Calais installieren. Um es zu verhindern, hatte die Stadtverwaltung einen Abfallcontainer vor dem Gebäude abgestellt. Anfang der Woche erklärte ein Gericht, die Stadt Calais habe damit "schwerwiegend und illegal ins Eigentumsrecht eingegriffen". Jedoch hatte das Gericht gleichzeitig der Stadt nahegelegt, per Verfügung gegen den Duschcontainer vorzugehen.

Der französische Menschenrechtsbeauftragte ist eine unabhängige Institution, der die Bürgerinnen gegen die Behörden verteidigen soll. Anders als die Justiz kann er jedoch nur Empfehlungen und Kritik aussprechen.

In letzter Zeit lassen sich wieder MigrantInnen um Calais nieder, die noch hoffen, den Ärmelkanal in Richtung Grossbritannien passieren zu können. Das Polizeipräsidium ordnete am gestrigen Donnerstag die Schliessung der Autobahnraststätten. Damit will es MigrantInnen daran hindern, auf LKWs zu gelangen, um die Überfahrt nach Grossbritannien zu schaffen.

Die Behörden hatten im Herbst das informelle Flüchtlingscamp bei Calais geräumt und versucht, die Menschen ins französische Asylsystem zu zwingen. Viele MigrantInnen, die jedoch unbedingt nach Grossbritannien wollen, hatten sich versteckt.

(mc)