Südsudan steht kurz vor Ausbruch eines Bürgerkriegs

Südsudan steht kurz vor Ausbruch eines Bürgerkriegs

Nach neuerlichen Gefechten mit schweren Waffen steht der jüngste Staat der Welt, der Südsudan, vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs. Bereits seit Ende letzter Woche habe es bei Gefechten in der Hauptstadt Juba hunderte Tote gegeben. Nur fünf Jahre nach der Unabhängigkeit spricht man im Südsudan bereits jetzt von einem Krieg, bisher flohen über 10.000. Menschen aus der Hauptstadt.

Ein Sprecher des Vizepräsidenten Riek Machar machte die Regierungsarmee für die Gewalt verantwortlich. Anhänger von Präsident Salva Kiir hätten den Amtssitz des Vizepräsidenten attackiert.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte zu den Zuständen im Land, dass die Bereitschaft, den Friedensprozess voranzutreiben, nicht vorhanden sei und forderte beide Parteien auf, die Kämpfe umgehend einzustellen. Auch über eine Aufstockung der rund 16.000 Blauhelme der UN-Mission „Unmiss“ wird beraten. Zuletzt hatte auch der Krisenstab der Bundesregierung über die Lage im Land beraten, ebenso der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Die Gründe für den jüngsten Gewaltausbruch sind schleierhaft. Der Südsudan war 2011 nach einem mehr als 20-jährigen Bürgerkrieg vom Sudan unabhängig geworden, bereits zwei Jahre später war ein erbitterter Machtkampf zwischen dem jetzigen Präsidenten Kiir und Vizepräsident Machar ausgebrochen, im Zuge dessen wurden zehntausende getötet und drei Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Rund fünf Millionen sind auf Lebensmittelhilfe zwingend angewiesen.

Die verfeindeten Parteien kamen letztlich zur Ruhe und bildeten eine Einheitsregierung. Die schweren Gefechte könnten nun jedoch das erste Kapitel eines erneuten Bürgerkriegs bedeuten.