"Wir möchten mit Flüchtlingen zusammenwohnen": Die Initiative BISS stellt sich vor als Alternative zur zentralen Flüchtlingsunterbringung

"Wir möchten mit Flüchtlingen zusammenwohnen": Die Initiative BISS stellt sich vor als Alternative zur zentralen Flüchtlingsunterbringung

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Basisinitiative Stadtquartier Schildacker (BISS) stadtteilvonunten.de

Ob "überlastete Kommunen" oder "besorgte Bürger": Flüchtlinge werden immer wieder über ihre Köpfe hinweg als Ströme und Flüsse, als Objekte von Verwaltung behandelt und dazu noch als Bedrohung und als Last. "LASt", so lautete passender- und zynischerweise bis letztes Jahr noch die Abkürzung für die "Landeserstaufnahmestelle" für Flüchtlinge in Karlsruhe. Inzwischen in "LEA" umbenannt, bleibt die Einrichtung ein Instrument der Abschreckung und Kontrolle der Flüchtlinge. Dass sie dazu noch überfüllt ist, macht die Situation für die Betroffenen noch schlimmer, dient aber andererseits als Argument, um das System dieser speziellen Erstaufnahmeeinrichtungen auf weitere Standorte auszudehnen (RDL berichtete). Ein geplanter Standort ist das Gelände der Polizeiakademie in Freiburg; Stadt und Land scheinen sich darin schon weitgehend einig zu sein.

Nun meldet sich mit einer Veranstaltung am 3. November eine Initiative zu Wort, die es auf genau dasselbe Gelände abgesehen hatte: BISS, die BasisInitiative Stadtquartier Schildacker. Die Initiative empfindet Flüchtlinge ganz und gar nicht nicht als "Last" sondern möchte sie als Nachbarn und Mitbewohnerinnen gewinnen. Ob die LEA nun kommt oder nicht - BISS möchte sich der Öffentlichkeit als Modell für ein menschenwürdiges, gemeinsames Wohnen von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung vorstellen. Wir darüber mit Lukas von BISS gesprochen.