Gedenken an zerstörte Synagoge: "Es ist nicht viel verlangt, die Freiburger Bevölkerung zu bitten, nicht in dieses Becken zu treten"

"Es ist nicht viel verlangt, die Freiburger Bevölkerung zu bitten, nicht in dieses Becken zu treten"

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Francois Blum bei Radio Dreyeckland
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Foto Radio Dreyeckland

Nach einem Gespräch über die Gestaltung des Platzes der Alten Synagoge mit dem Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn besuchte der Sprecher der Nachkommen der ehemaligen Israelitischen Gemeinde von Freiburg François Blum Radio Dreyeckland und gab seine frischen Eindrücke wieder. Blum war zufrieden, dass der OB auf die Vorschläge der Nachfahren eingehen will, meinte aber auch, es liege nicht nur am OB, sondern auch an dem Gemeinderat und der Verwaltung. Das Wasser soll aus dem Becken, das die Umrisse der 1938 zerstörten Synagoge zeigt, abgelassen werden und der Ort mit Blumen bepflanzt werden. Dazwischen sollen auch Steine vom alten Bau wieder aufgestellt werden. Die Hinweisschilder müssen geändert werden - Blum kritisierte auch die vor wenigen Tagen angebrachten neuen Tafeln, da sie praktisch keine Verbesserung darstellen würden. In Zukunft sollen die Namen aller 351 ermordeten Freiburger Jüdinnen und Juden auf den Tafeln stehen und insbesondere die Namen der ermordeten Kinder hervorgehoben werden. Blum antwortete auch auf den Einwand, dass, wenn die Stadt auf den Wunsch der Nachfahren das beliebte Planschbecken (von denen man im Stadtgebiet noch mehrere an anderer Stelle aufstellen könnte, Anmerkungen RDL) aufheben würde, dies möglicherweise antisemitische Ressentiments schüren würde. Blum möchte, dass wenigstens bis zum 9. November, dem 80. Jahrestag der Reichspogromnacht, in der auch die Freiburger Synagoge brannte, konkrete Schritts unternommen werden.