Nach rechtswidriger "Dublin"-Abschiebung von Tübingen nach Bulgarien: Hasmatullah unterzeichnete seine "freiwillige Ausreise" von Bulgarien nach Afghanistan unter Schlägen in Abschiebehaft

Hasmatullah unterzeichnete seine "freiwillige Ausreise" von Bulgarien nach Afghanistan unter Schlägen in Abschiebehaft

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Ein afghanischer Asylbewerber namens Hasmatullah F., der in Tübingen lebte, wurde Mitte September rechtswidrig von Deutschland nach Bulgarien abgeschoben. Wir hatten schon Anfang Oktober berichtet. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) meinte, Bulgarien sei nach der sogenannten Dublin-Verordnung der Europäischen Union für seinen Asylantrag zuständig, und liess ihn deswegen vom Regierungspräsidium abschieben. Kurz darauf hatte das Verwaltungsgericht Sigmaringen geurteilt, dass ihn Deutschland aus Bulgarien zurückholen müsse, und zwar "unverzüglich". Die Abschiebung war rechtswidrig, weil Hasmat-Ullah zuvor gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt hatte, und zwar mit einem Eilantrag, der ihn zwischenzeitlich vor Abschiebungen hätte schützen sollen.

Doch vergangene Woche kam die Nachricht, dass Hamatullah sich nun in Kabul befindet. Das BAMF hatte Hasmatullah einen Rückflug für den 9. September gebucht. Doch vergangene Woche wurde bekannt, dass Hasmatullah eigentlich bereits am 3. Oktober nach Afghanistan "freiwillig ausgereist" sei, so die bulgarischen Behörden. Ein instabiles Land, aus dem er ursprünglich aus Angst vor den Taliban geflohen war.

Matthieu fragte den Flüchtlingshelfer Andreas Linder aus Tübingen, wie es dazu kam, dass Hasmatullah sich nun in Kabul befindet:

7:05

Tübinger UnterstützerInnen von Hasmatullah haben eine Petition gestartet: "Abgeschobener afghanischer Flüchtling muss nach Deutschland zurückgeholt werden!"