Am 24. April standen erneut drei GegnerInnen der geplanten Atommülldeponie CIGEO zu Bure in Nancy vor Gericht. Es sind die Überbleibsel einer Repressionsepisode, die in einer Hochphase der Auseinandersetzungen gegen das Lothringer Atomklo in 2017/2018 begann. Von den zu Beginn als „Kriminelle Vereinigung“ beschuldigten AktivistInnen wurden über die Jahre nicht nur die meisten freigesprochen. Der einzige verbleibende Vorwurf den die Staatsanwaltschaft nach 8 Jahren noch zu belegen versucht, ist die Teilnahme dreier Linker an einer Demonstration, die zuvor weder verboten noch erlaubt wurde. Über die Erfahrung der Repressionsschläge, die Auseinandersetzung um Bure und den Ausblick auf einen heißen Sommer haben wir, nach der Anhörung, mit dem Beschuldigten Joël Domenjoud gesprochen. Ein Urteil wird am 5. Juni erwartet.

Die Auseinandersetzung um das geplante Atommüllendlager in Bure wird sich absehbar zuspitzen – mit Enteignungen zahlloser Flächen schafft die Endlageragentur weiterhin Fakten in der südlichen Meuse. Über den Sommer planen UmweltschützerInnen zahlreiche Veranstaltungen wie Camps und Demonstrationen. Ins Zentrum der Auseinandersetzung rückt zusehends der, auf der drohenden Castortrasse befindliche, ehemalige Bahnhof von Luméville. Das seit nunmehr 30 Jahren umstrittene Atommüllendlagerprojekt könnte perspektivisch die größte und mutmaßlich gefährlichste europäische Industriebaustelle werden. LS

Aktuelle Informationen zur Auseinandersetzung in Bure findet ihr unter: bureburebure.info

Hintergründe zum achtjährigen Verfahren der 'Übeltäter von Bure' gibt es hier: noussommestousdesmalfaiteurs