8.Haupt- und Finanzausschuss: A never ending story.: Mal so eben 1 Million € Nachschlag für den Generalunternehmer

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Mal so eben 1 Million € Nachschlag für den Generalunternehmer

grundstück kopfbauII und I2022-07-23 .png

grundtücksaufteilungen nach dealereien bei der Messe
Kopfbau I,Kopfbau II More nach Dealereien FWTM; Unmüssig und Sparkassentochter
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Stadt Freiburg G-22/079

In weniger als 2 Minuten war in der Hauptausschussitzung alles vorbei. Der Generalunternehmer (GU) Unmüssig, der 2018 die Fertigstellung des sogenannten Kopfbaus an der Neuen Messe auf den 30. Juni 2020(!) versprochen hatte, bekommt zusätzlich zu der vereinbarten teuren Bausumme von über 24 Mio. € (netto: rd.23,7Mio.€ brutto:rd. 28,1Mio€) noch einmal über eine Million € (bruto)hinterher geworfen.

Zwar konnte das Stadtarchiv nicht termingerecht umziehen, da GU Unmüssig seine in der Summe bereits vereinbarten Pflichten bei Klimastabilität für das Fotoarchiv und wohl auch beim Wasserschutz nicht ordnungsgemäß erfüllt hatte.  Zwar war dem GU Unmüssig schon seit Baugenehmigung (!) bekannt, daß seine Slimlösung bei der Entrauchung des Stadtarchivs im Brandfall nicht genehmigungsfähig ist:

"-Die Entrauchung (nach Brand) ist ohne Einsatz von mechanischen Entrauchungsanlagen sicherzustellen" (G-18/079 Anlage 2 Punkt 2. 2 unter Brandschutz und Schutz vor Folgeschäden)

Unmüssigs Nachforderung über jetzt netto 455.000 € kamen zu der Schlußverrechnung. Dies trotz seiner eingegangenen Verpflichtung zu einer Speziallösung (s.o.).

Weitere netto 400.000 € gar werden in der Vorlage HFA_22/023 des Finanzdezernates nicht einmal  in der Sache erwähnt. Geschweige denn, daß unterlegt ist, daß sie dem Stadtarchiv zurechenbar sind oder nicht bereits im vereinbarten Pflichtenheft des GU enthalten waren.

Wie schön, daß der noch nicht nicht verausgabte Titel Umzugskosten des Stadtarchivs mit 550.000 belastet werden kann und jetzt nur zusätzlich 480.000 € locker gemacht werden müssen. Die Umzugskosten kommen aber wohl in 2023 dann doch noch.

Befremdlich, dass ein Generalunternehmer, der einen Fixpreis garantiert hat, nun 3,6% Nachschlag bekommt und somit sein Risiko abgenommen wird;

Befremdlich aber auch, dass die Nachforderungen nicht von der Bauherrin Kopfbau II Gmbh & Co. KG, an der die Stadt nur zu 32, 7 % beteiligt ist, beglichen wird. 

Befremdlich, daß die Stadt alles zahlt, der Betreibergesellschafts -Mehrheitsaktionär Sparkasse nix.  (Bei überteuerten Mietkosten von 14,5 € /Qm + NK!) Angeblich wegen Steuerproblemen - Direkt an Unmüssig.

Befremdlich, daß keine Rät:in nachfragt, wenn erneut Geschäfte zum Nachteil der Bürger:innen, aber zum Vorteil von Unmüssig und Sparkasse gemacht werden.

Ein neuer Mosaikstein in dieser unglaublichen Kette zu Lasten öffentlicher Kassen, die für das Duo Salomon-Dallmann standen und eingefädelt wurden .

Darüber kann der Exkulpationsversuch des jetzigen Finanzbürgermeisters auch nicht hinwegtäuschen1:44

Sowohl das rheinische "Gönne könne" wie die vermeintliche "Freiburger Lösung" sind hier völlig unangebracht!

Michael Menzel