Stefanie wurde kürzlich wegen übler Nachrede verurteilt, weil sie sich in einem Interview mit RDL im November 2020 empört über die Abschiebung pakistanischer Geflüchteter geäußert hatte.
Sie unterstützte den Journalisten Muhammad Azhar Shah, der zum Zeitpunkt des Interviews trotz eines Suizidversuches zum zweiten Mal in Abschiebehaft genommen worden war. Lieber wolle er in Frieden sterben als in Pakistan als kritischer Journalist und Angehöriger einer Minderheit gefoltert werden, hatte er gesagt. Stefanie stand in engem Kontakt zu ihm und zu weiteren Menschen aus der pakistanischen Exilcommunity. Angesichts der akuten Abschiebeversuche und ihrer Erfahrungen rutschte ihr im Interview der Satz heraus „hier der Kreis, der Herr x aus der Ausländerbehörde, der schiebt alle pakistanischen Staatsangehörigen einfach so ab, manchmal ohne Grund“. Da sie dabei in dieser emotional aufreibenden Situation eine allgemeine Aussage machte und zugleich den Namen des Behördenmitarbeiters nannte, wurde sie prompt wegen Verleumdung angezeigt und in erster Instanz verurteilt, im Berufungsverfahren vor dem Landgericht Bad Kreuznach immerhin noch zu 55 Tagessätzen wegen übler Nachrede. Dies übrigens, obwohl der namentlich genannte Behördenmitarbeiter zu einem Vergleich bereit gewesen wäre: Die Staatsanwaltschaft gab nicht nach. Herr Shah wurde im Januar 2021 trotz aller rechtlichen und gesundheitlichen Bedenken abgeschoben, lebt seither versteckt in Pakistan und es geht ihm sehr schlecht, wie Stefanie berichtet. Stefanie muss nun eine Geldstrafe von 1.100 € bezahlen, hinzu kommen Gerichts- und Anwaltskosten. Sie ist alleinerziehende Mutter von neun Kindern und erwerbslos.
Wir wollen unsere Interviewpartnerin nicht allein lassen! Daher rufen wir zu Spenden auf, um Stefanie von einem möglichst großen Teil der Strafe und Kosten zu entlasten. Wenn Ihr dazu beitragen möchtet, überweist bitte einen Betrag Eurer Wahl an:
Freundeskreis RDL
IBAN: DE04 6809 0000 0009 3202 02
BIC: GENODE61FR1
Verwendungszweck: „Rechtshilfefonds – Prozess Steffi“
Engagement für Geflüchtete darf nicht kriminalisiert werden! Kein Mensch ist illegal!