Greenpeace-Delegierter zieht Bilanz nach COP23: "Verhandlungen zwei Jahre nach Paris enttäuschend langsam"

"Verhandlungen zwei Jahre nach Paris enttäuschend langsam"

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Aktivist*innen im Tagebau
Aktivist*innen im Tagebau
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https://www.ende-gelaende.org/

Die letzte Runde der UNO-Klimaverhandlungen mit Namen COP23 endete am Wochenende in Bonn. Die Verhandlungen zielen seit 2015 besonders darauf ab, die generellen Ziele des Pariser Klimaabkommens mit genauen Regeln auszustatten.

Den Vorsitz hatte mit den Fidschi-Inseln zum ersten Mal ein kleiner Inselstaat, der wegen des Klimawandels vollständig verschwinden könnte. Ein Staat also, der am meisten vom Klimawandel betroffen ist und selbst kaum dazu beigetragen hat. Nächstes Jahr hingegen hat Polen den Vorsitz der Klimaverhandlungen. Das heisst ein Staat, der mit seiner kohleintensiven Wirtschaft zu den Verursachern des Klimawandels und seine negativen Folgen bislang deutlich weniger spürt. Zudem ein Staat mit einer rechtskonservativen Regierung, für die Umweltschutz keine Rolle spielt.

Während der COP23 haben wir von Radio Dreyeckland mehr über den Gegengipfel der UmweltschützerInnen berichtet als über die Inhalte der UNO-Klimakonferenz an sich. Deswegen wollten wir von einer Umweltschutzorganisation wissen, welche Bilanz sie von den zwischenstaatlichen Verhandlungen zieht. Radio Dreyeckland hat gestern mit Karsten Smid gesprochen. Wie schon seit vielen Jahren hat er für Greenpeace International als Delegierte auch an diesen Klimaverhandlungen teilgenommen. Matthieu hat ihn zunächst gefragt, wo er die grössten Fortschritte der Verhandlungen sieht.